Geschichte der Telefonbücher im Verlag J. M. Klopp:
Zu den traditionsreichsten Telefonbuch-Verlagen in Deutschland zählt die Verlags-Druckerei J. M. Klopp aus Lütjenburg, die am 1. Januar 2001 auf eine 200-jährige Geschichte zurückblicken konnte.
Gegründet wurde das heute von Jörg Beyschlag geleitete Unternehmen 1801 von Johann Friedrich Bitt, der sich in einem bereits 1672 erbauten Haus am Lütjenburger Marktplatz als Buchbinder mit einer angeschlossenen Buchhandlung selbständig machte.
Johann Georg Klopp, ein aus Hamburg nach Lütjenburg gekommener Buchbinder-Wandergeselle, heiratete später die Tochter des Firmengründers und übernahm 1822 die Firma. Sein Sohn, Johann Matthias Klopp, dem das Unternehmen heute noch seinen Namen verdankt, übernahm 1858, ebenfalls gelernter Buchbinder, das väterliche Geschäft. Zu der Jahrhundertwende kam mit Conrad Klopp die nächste Generation ans Ruder des nun mit dem Titel »Hoflieferant« geadelten Geschäfts. Gemeinsam mit seinem Sohn Hans erschloss Conrad Klopp neue Geschäftsfelder und handelte neben dem Betrieb der Druckerei nicht nur mit Papier-, Schreib- und Galanteriewaren, sondern exportierte auch noch Dachpappe, Stacheldraht, landwirtschaftliche Maschinen und andere Bedarfsartikel bis hin zu Stahlstiften und Milchkannen.
Sein Sohn Hans hatte dann zu Beginn des zweiten Jahrzehnts eine ziemlich revolutionäre Idee. Er ließ fünffarbige Plakate der Größe 66 x 50 cm mit Anzeigen bedrucken und platzierte in der Mitte einen Abreißkalender. Dieses neue Produkt wurde in Eigenproduktion hergestellt, Lizenzen wurden allerdings auch vergeben.
Bald danach wurde dann die Idee geboren, statt der Abreißkalender Fernsprech-Teilnehmer-Verzeichnisse auf Karton zu drucken und rundherum Anzeigen zu platzieren. Diese neue Idee wurde am 13. September 1913 in die Gebrauchsmuster-Rolle beim Kaiserlichen Patentamt eingetragen.
Zehn Jahre später wurde Hans Klopp Inhaber der Firma. Er konzentrierte sich auf das Druckereigeschäft und erweiterte die Herausgabe von Örtlichen Fernsprechverzeichnissen, die schon seit einem Jahrzehnt patentiert waren. 1927 wurde das Patent folgerichtig mit folgendem Text erneuert: »Verkehrs- und Fernsprechtabelle auf Inseratentafel zur Unterbringung einer beliebig großen Anzahl von Fernsprechteilnehmern«. 1932 allerdings verunglückte Hans Klopp mit seinem Motorrad tödlich. Die Firma übernahm 1936, nach der Heirat mit der Schwester des Verunglückten, Albert Beyschlag. Aufgrund der rasant anwachsenden Zahl der Telefonanschlüsse mussten natürlich auch die Tafeln durch richtige Telefonbücher ersetzt werden. Die Lizensierung dieser Bücher hatte zwischenzeitlich die 1924 gegründete Deutsche Reichs-Postreklame übernommen, die 1936 einen ersten Vertrag mit der Verlags-Druckerei J. M. Klopp schloss, um erstmals für das Jahr 1936 gemeinsam Örtliche Telefonbücher herauszugeben.
1939 erschienen so im Telefonbuch-Verlag J. M. Klopp sage und schreibe 332 verschiedene Verzeichnisse für Gemeinden in ganz Deutschland.
Dann aber waren durch den Krieg die Verzeichnisse nicht mehr in diesem Umfang herzustellen. Und so wurde in der Zeit ab ca. 1950 mit der enormen Ausweitung der Telefonanschlüsse eine Konzentration erforderlich und damit eine Beschränkung auf heute 11 Örtliche Telefonbücher mit 128 Buchabschnitten bei einer Gesamtauflage von ca. 260.000 Büchern, die im Norddeutschen Raum verlegt werden.
1976 übernahm Horst Beyschlag das traditionsreiche Haus und hatte u. a. die Aufgabe, mit Fotosatz und Offset-Druck neue Techniken in der Druckerei einzuführen. Seit 1997 stand dem Senior mit Juniorchef Jörg Beyschlag ein diplomierter Druckingenieur zur Seite, so dass das Haus Klopp auch für die zukünftigen wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen bestens gerüstet sein dürfte. Die Verlags Druckerei J. M. Klopp bringt heute gemeinsam mit der Deutschen Tele Medien GmbH insgesamt elf verschiedene Ausgaben von Das Örtliche heraus. Weiteres gewichtiges Standbein des Unternehmens ist der Betrieb der Druckerei mit Schwerpunkt Geschäftsdrucksachen.
2007 wurde die Verlagsleitung dann in 8. Generation von Horst Beyschlag an seinen Sohn Jörg Beyschlag übergeben.